Wohnhäuser und Lagerhallen:

Für Wohnhäuser oder Lagerhallen empfehlen wir ein Reinigungsturnus von sechs bis acht Jahren, da an den meisten emissionsarmen Photovoltaikstandorten Verschmutzung auf den Solarpanels über einen Zeitraum von mehreren Jahren entsteht. Hier lautet die Goldene Regel: sobald Sie eine dauerhafte Verschmutzung bemerken, ist das der beste Reinigungszeitpunkt. An Standorten mit wenig bis durchschnittliche Emissionen werden die Anlagen unabhängig von einer bestimmten Jahreszeit gereinigt. So ist eine Reinigung im Frühjahr nicht zwingend notwendig.

Rinderhaltung:

Im Gegensatz zu Wohnhäusern erfordert der Kuhstall an den meisten PV-Standorten eine regelmäßige Modulreinigung in einem Turnus von ein bis zwei Jahren. Da die Stallluft ammoniakhaltig ist, ist sie materialaggressiv und verursacht daher eine stark haftende Verschmutzung. Vor allem in der Winterzeit entsteht das größte Schmutzaufkommen. Die schwere, warm-feuchte Stalldunst aus der Stallentlüftung steigt hoch und kondensiert somit an der kalten Außenluft, was wiederum dazu führt, dass die schweren Partikel auf den Photovoltaikmodulen ausfallen. Für unsere landwirtschaftlichen Kunden mit Rinderhaltung empfiehlt es sich daher die Frühjahrsreinigung, wobei sich standortabhängig auch die Herbstreinigung als ideal erweisen kann.

Allgemeine Tierhaltung:

Für die allgemeine Tierhaltung ist ein Reinigungsturnus zwischen ein bis fünf Jahren von Vorteil. Prinzipiell ist es sinnvoll die Solaranlage immer rechtzeitig reinigen zu lassen, sobald sich die Verschmutzung optisch zweifelsfrei bemerkbar macht, denn Langzeitverschmutzung führt neben dem Ertragsverlust meist zur verschmutzungsbedingten Degradation der Modulgläser.

Produzierendes Gewerbe:

Der empfohlene Reinigungsturnus im produzierenden Gewerbe liegt bei zwei bis vier Jahren. Durch (Luft-)Schadstoffe in Kombination mit Nachtfeuchte werden häufig Säuren oder Laugen entwickelt. So bewirkt Luftverschmutzung in Windrichtung zu Industriegebieten auf Photovoltaikanlagen des Öfteren chemisch-physikalische Reaktionen im Glas. Deshalb werden Hallenstäube oder Dämpfe aus der Produktion aus Gründen der Schadensprävention turnusgemäß gereinigt. Handelt es sich um flache Dachneigungen wird eine häufigere Reinigungsintervalle empfohlen.

Trocknungsanlagen:

Trocknungsanlagen für Getreide, Mais, Zuckerrübenschnitzel, Holz etc. und andere temporäre Emissionsquellen verursachen eine starke Verschmutzung der PV-Anlagen. Aus dem Grund wird turnusgemäß gereinigt, sobald die am schmutzintensivsten Trocknungsvorgänge temporär abgeschlossen sind. Hier beträgt der Reinigungsturnus etwa 2 Jahre. Erfahrungsgemäß werden viele Anlagen auf Gewerbebetrieben deshalb erst im Herbst gereinigt, sobald die Umschlags- und Trocknungsvorgänge abgeschlossen sind.

Forstwirtschaft:

Was die Wald-, Forst- und Feldwirtschaft betrifft, so werden die PV-Anlagen erst zum Ende der Blüte gereinigt. Der ideale Turnus beträgt hierbei zwei bis 6 Jahre. Es wird empfohlen die Anlagen auf Bergehallen, Lagerhallen und Produktionsgebäude mit Verarbeitung von Energieholz zeitnah nach Abschluss der Schredder- und Umschlagsarbeiten zu reinigen. So wird vorgebeugt, dass Harze bei Modultemperaturen um 70°C aus den Holzstäuben herausgelöst werden, denn eine harzhaltige Schmutzschicht auf dem Modulglas kann stark haften., was dann einer aufwändigeren Sonderreinigung bedarf, um die Module wieder in einen optischen Neuzustand zu überführen.

Dünnschichtmodule:

Handelt es sich bei den PV-Anlagen um Dünnschichtmodule oder amorphe PV-Module, so lässt sich der Reinigungsturnus gemäß der Sichtprüfung ermitteln. Oft werden Anlagen mit Dünnschichtmodulen zu spät gereinigt. Dabei sind Dünnschichtmodule primär schwachlichtempfindlich und produzieren auch bei verschmutzten Modulen fast ungehindert Solarstrom. Sollte die Verschmutzungsdichte einen bestimmten Schwellenwert überschreiten, brechen die Erträge ein. Deshalb sollten idealerweise Photovoltaikanlagen mit Dünnschichtmodulen regelmäßig auf Sicht überprüft werden, um den Verschmutzungsgrad im Blick zu halten.